Mittwoch, 27. Juli 2011

Seit ein paar Tagen sind wir alle wieder wohlbehalten und mit eigener Kraft zu Hause angekommen. All die vielen Eindrücke mussten erst einmal verarbeitet werden.

Mein persönliches Fazit ist: Wir haben nur einen winzigen Teil von Russland kennengelernt, aber dieser allein war schon beeindruckend. Diese Weiten, die Landschaften, Taiga und Tundra – atemberaubend.

Man findet jederzeit und sehr schnell einen Stellplatz an einem der vielen Seen. Dort einfach nur zu sitzen und aufs Wasser zu schauen war Entspannung pur.

Einkaufen und Tanken war jeden Tag möglich. In den größeren Orten gab es auch viele Lebensmittel, die wir aus Deutschland kennen, z.B. Nestle, Hochwald, Campina etc.

Auffallend war, daß wir ausser ein paar Vögeln und Straßenhunden, keinerlei Tiere gesehen haben. Natürlich waren wir mit unseren 5 LKWs zu laut, aber es lagen noch nicht einmal Kadaver herum. In Finnland mussten wir dauernd anhalten, weil Rentiere unsere Wege kreuzten.

Während der ganzen Zeit in Russland hat es ausser den zwei Tagen in Murmansk nicht einmal geregnet. Die Sonne schien und wir hatten Temperaturen von 26° bis 31°. Die Mücken waren reichlich, aber moderat, wie uns Iwona bestätigte.

Die weissen Nächte waren grandios. Bis früh morgens saßen wir draussen und verspürten keinerlei Müdigkeit. Es wurde überhaupt nicht dunkel. Aufgrund der Helligkeit habe ich allerdings auch sehr schlecht geschlafen.

Die russische Bevölkerung wirkt zuerst abweisend und mürrisch. In Wirklichkeit sind sie nur zurückhaltend. Wenn man das so akzeptiert, hat man keinerlei Probleme mit ihrer Mentalität. Ist das Eis erstmal gebrochen, sind sie sehr freundlich. Auch das Bild vom saufenden, lärmenden Russen ist ein Vorurteil. Sicher, in den größeren Orten haben auch wir schon zu Mittag betrunkene Leute mit der Wodka-Flasche in der Hand gesehen. Und wenn wir zu unseren Übernachtungsplätzen kamen, wo schon Einheimische mit ihren Zelten campierten, habe ich manches Mal gedacht: Ohje, das kann ja eine Nacht geben. Doch es ging immer zivilisiert und ruhig zu.

Und wer einmal russische Straßen außerhalb der Großstädte befahren hat, wird sich nie mehr über den schlechten Zustand deutscher Straßen beschweren.

Unsere Gruppe war ein gutes Team, es gab keinen Streit und keine Zickereien. Es ist von Vorteil, wenn man sich von vornherein kennt und mit den einzelnen Macken bereits vertraut ist. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander. Ich würde jederzeit wieder gemeinschaftlich in Urlaub fahren.

Es gab keinerlei negative Erfahrungen, auch nicht mit der Polizei. Ich habe mich immer sicher gefühlt.

Alles in allem:
Dies war mein erster, aber nicht mein letzter Besuch in Karelien.

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